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Vertrauen ist (oft) besser als Kontrolle.


Ich möchte eine kleine Geschichte zur Frage erzählen, warum Vertrauen oftmals besser ist als Kontrolle.

 

Es gibt die Legende von einem New Yorker Hot Dog-Verkäufer, der so beliebt war, dass die Leute an seinem Stand Schlange standen. Das ist immerhin besser, als gar keine Kunden zu haben. Trotzdem war der Hotdog-Verkäufer nicht so glücklich mit der Situation. Denn einerseits wollte er seine Kunden nicht so lange warten lassen, andererseits könnte er viel mehr Hotdogs verkaufen, wenn es schneller ginge.


 

Er stellte fest, dass er vor allem viel Zeit damit verlor, seinen Kunden Wechselgeld herauszugeben. Er kam auf die Idee, eine Schachtel mit Kleingeld auszulegen, damit sich die Kunden selbst das Wechselgeld herausnehmen können. Er zögerte bei der Umsetzung dieser Idee. Er wusste schließlich nicht, ob er den Leuten vertrauen konnte - oder ob sie die Situation ausnutzen und sich zu viel Wechselgeld herausnehmen würden. Schließlich musste er seine volle Aufmerksamkeit dem nächsten Kunden und seinen Hotdogs widmen - statt ständig auf die Wechselgeldbox zu schauen.

 

Er hat es aber ausprobiert - mit dem Ergebnis, dass sich der Gewinn verdoppelte… weil er in gleicher Zeit mehr Hotdogs servieren konnte und die Kunden mehr Trinkgeld in der Wechselgeldschachtel ließen.

 

Moral dieser Geschichte: Wer Vertrauen schenkt, wird belohnt - in zweifacher Hinsicht.

 

In vielen Unternehmen wird aber trotzdem noch sehr viel Zeit, Aufmerksamkeit und Energie für unnötige Kontrollen aufgewendet. Das zieht nicht nur Prozesse in die Länge - wie hier beim Hot Dog-Verkauf, es kann von den Betroffenen auch als Misstrauen ausgelegt werden.

 

Selbstorganisierte, agile Teams bekommt man so nicht hin. Im Gegenteil: Absicherungsbürokratismus und dysfunktionaler Dienst nach Vorschrift ziehen Geschäftsprozesse noch weiter in die Länge.

 

Also: In der neuen Arbeitswelt geht es viel mehr um Vertrauen (statt um Kontrolle). 


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